verfahrensbeiständin

Das Gespräch mit dem Kind

Mit Achtung und Wertschätzung

Altersbedingtes Entwicklungsverhalten spielt eine wichtige Rolle in der Entstehung von Beziehungs- und Bindungsstörungen des Kindes sowie seinen psychischen und physischen Reaktionen auf eine gestörte familiäre Situation.

Kleine Kinder bis 3 Jahren reagieren besonders gefühlsbetont auf Spannungen und Änderungen in seinem Umfeld. Die geistige Erfassung der Ereignisse ist für das Kind nicht möglich. Sie reagieren oft mit Schlaf- und Essstörungen sowie mit emotionaler Labilität.

Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren befinden sich oft in der egozentrischen Phase und haben große Angst, im Stich gelassen zu werden. Trennen sich die Eltern, können Störungen des Sozialverhaltens, emotionale Labilität, Ängste, Schuldgefühle und Essstörungen auftreten.

6- bis 10-jährige Kinder besitzen eine subjektive Sichtweise und sind jetzt in der Lage, die eigene Perspektive von der Sicht Anderer zu unterscheiden. In diesem Alter treten vermehrt Schuldgefühle auf. Die Auflösung der Familie kann Loyalitätskonflikte auslösen. Verleugnung der Trennung, Trauer, Depression, Rückzug und Verschlechterung schulischer Leistungen sind häufige Reaktionen in diesem Alter. Nicht selten fühlen sich die Kinder für Ihre Eltern verantwortlich.

Die eigene Perspektive der 11- bis 15-Jährigen kann gleichzeitig mit der Perspektive von anderen Personen erfasst und koordiniert werden. Die häufigsten Verhaltensweisen sind eine Verzögerung des altersgemäßen Ablösungsprozesses, Identitätsprobleme, Selbstwertproblematik und soziale Scham.

Kommunikation aufbauen

Ich spreche persönlich mit dem Kind und begegne ihm mit Achtung und Wertschätzung. Gutes Einfühlungsvermögen, eigenes Erleben mit Kindern sowie meine langjährigen praktischen Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit helfen mir, eine gute Kommunikation und Vertrauensbasis mit dem Kind aufzubauen.

Auch die Fähigkeit zur nonverbalen Kommunikation und deren Deutung sowie allgemeine Lebenserfahrung sind wichtige Elemente meiner erfolgreichen Arbeit mit dem Kind. Die richtige Einschätzung des sozialen Umfelds und der Vielschichtigkeit der familiären Beziehungen helfen mir, die Situation des Kindes fachgerecht zu beurteilen.

Liebevoller Umgang mit dem Kind und strukturiertes Arbeiten, wenn nötig auch couragiertes Eingreifen sind keine Gegensätze. Mein oberstes Ziel ist es, die Situation des Kindes richtig einzuschätzen und auszuwerten sowie eine optimale Lösung für das Kind zu ermitteln und dadurch das Familiengericht in der Urteilsfindung sachgerecht zu unterstützen. Dabei muss dem Kind zu neuen verlässlichen Lebensbezügen verholfen werden, die ihm Sicherheit und Geborgenheit bieten.